Sie wollen “smarte Versicherungsmanager” oder “Versicherungshelden” sein und versprechen Beratung mit nur einem Klick.

Knip, Clark, GetSafe, simplr, asuro, treefin, TED oder FinanceFox – fast jede Woche erscheint derzeit eine neue Versicherungs- oder Finanz-App, die für ihre Nutzer alle vorhandenen Verträge bündeln will.

Weg also die alten Versicherungsordner, stattdessen alles auf einen Blick auf dem Smartphone. Und das natürlich kostenlos. Im Gegenteil: Manch ein App-Betreiber bietet seinen Usern sogar bis zu 150 Euro Empfehlungsprämie, nutzt diese also quasi als Untervermittler.

Man fragt sich bei all dem, womit diese Anbieter Geld verdienen.

Das Geheimnis ist schnell gelüftet. Mit der Registrierung erteilt der User über das “Kleingedruckte” bzw. durch Unterschrift auf dem Display eine Maklervollmacht. Und die berechtigt den Betreiber zur Umdeckung der Verträge, wofür es selbstverständlich Provision gibt. Wenn man so will, arbeiten die Apps also ähnlich wie Makler, für die sie insoweit auch die größte Konkurrenz darstellen.

Ob die User wissen was sie tun, wenn sie sich registrieren?

Die meisten wohl nicht, denn kaum einem ist die Tragweite einer Maklervollmacht bewusst. Das erkennt man spätestens dann, wenn die ersten Verträge – ggf. ohne Kenntnis des Kunden – gekündigt und durch neue ersetzt wurden.

Was ist von solchen Geschäftsmodellen und Praktiken zu halten?

Kaum ein Kunde wird sich diese elementaren Fragen stellen, wenn er sich bei einer Finanz-App registriert.

Wer sich darauf einlässt, setzt sich dem Risiko aus, durch die Maklervollmacht bei der Versicherung elementarer Lebensrisiken im digitalen Blindflug unterwegs zu sein.

Und genau deshalb stellt der Gesetzgeber hohe Anforderungen an jeden Versicherungsvermittler und besonders hohe an Versicherungsmakler. Es ist davon auszugehen, dass nicht alle FinTechs diese vollumfänglich erfüllen.

 

Wir empfehlen in diesem Fall ganz klar die Finger von solchen Apps zu lassen, denn es gibt viel zu viele Fragezeichen und erkennbare Nachteile für den Verbraucher gegenüber einer Beratung bei einem transparenten Vermittler.

 

 

Quelle: DVAG Unternehmensblog